It’s a small world after all

PMontt
Später Aufbruch und heftiger Gegenwind hatten mich gezwungen, schon in Puerto Montt Station zu machen. Da saß ich nun am Küchentisch eines älteren wohlsituierten chilenischen Ehepaares, der Schwiegersohn aus Österreich, die Schwiegertochter aus Virginia, der Hund aus Neufundland, und parlierte mit der Koreanischen Reis(e)gruppe auf Englisch, Deutsch und Französisch. Bei Nennung meines Namens stimmten die Weitgereisten spontan Simon&Garfunkel’s „Bridge over troubled water“ an. So hatte ich das noch nie gehört.
Meine Zeltnachbarn stellten sich am nächsten Morgen als Dresdner vor und unterhielten bestens mit Anekdoten ihrer patagonischen Inlandeis-Erkundung: vom Schreck der Angestellten, als sie am Flughafen in Santiago schwerbepackt mit Rädern und ihren voluminösen trineos aufkreuzten…
Am Nachmittag, auf dem Fährtrajekt auf die mythische Insel Chiloe, sprach mich ein radbegeisterter Chilene an: wie sich herausstellte, wohnt seine Schwester in Plattenhardt, sozusagen im Nachbardorf. Je weiter man reist, desto kleiner wird die Welt, je näher man die Menschen ansieht, desto ferner sehen sie zurück.