Kategorie-Archiv: Reflexiones

Quechua – „the language of the people“

Waiting one more day for the camera, which I then got back almost completely unusable, I had the chance to attend a lesson in Quechua, the language of the indigenous Andenean people, spoken in manifold dialect colorations by an estimated number of more than 7 Million people from South of Colombia down to Chile and Argentina. Peru with more than 3 Million speakers is the country with the most widespread use, in some parts it is even official language. I crossed villages, especially in the area of Huancayo to Huaraz, where the people did not understand castellano, but in general this language seems to be threatened with extinction: most of the youth does not speak it, and those few I met learnt it in their childhood from their grandparents. Still in their parent’s generation it was considered inferior to spanish and the recent inclusion into the school curriculum of rural areas was enforced against considerable opposition.
Even if Quechua counts only the three vowels a,i,u, the sound of the language is very smooth and melodious due to the lots of double vowels and -ay phonems: munay huarmi, beautiful woman or ñañay, sister. Their is no flection like in German, but the meaning of words is altered by appending of suffixes: k’an, you, becomes k’ankuna in the plural and chakrachaykuna, my little fields, is obtained by appending –cha (little), –y (my) and –kuna (for plural) to chakra (field). The same is true for verbs: llanq’ay, to work, becomes noq’anchis llanq’anchis, we work. There is a bunch of words in finely shaded meanings related to the semantic fields of home, family and environment, but for other vocabularies up to 30% are overtaken from spanish. Even some German words can be traced back to Quechuan origin, like Kondor, Puma, Pampa etc. Hopefully, people become more confident of their cultural heritage before it is lost forever.
During this time in Cusco, two new articles were published about my journey. You may find the links under the menu bar Presse.
Ashllatawankama!

Cusco und das Heilige Tal der Inkas

Cusco gilt, mit Machu Picchu, als der Höhepunkt jeder Perureise. Tatsächlich gibt es hier mehr Touristen als Einheimische; ich bin den Anblick all dieser etwas vergrämten Bleichgesichter gar nicht mehr gewohnt. Zugegeben ist Cusco mit seinen grünen Plätzen, der Kolonialarchitektur der weitläufigen Privathäuser und Kirchen, den luxuriösen Läden eine schöne Stadt. Aber es hat mit dem Peru, das ich in den vergangenen zweieinhalb Monaten kennengelernt habe, mit dem, was dieses Land ausmacht, nichts, rein gar nichts zu tun. Die westlichen Touristen kommen hierher, um ihre eigene Kultur, die der spanisch-europäischen Kolonialzeit, zu bestaunen. Selbst die spärlichen Reste, die hier noch aus der Epoche der Inkas erhalten geblieben sind – eine Handvoll Steine -, werden nach den gängigen Mustern westlichen Marketings, und entsprechend hochpreisig, inszeniert. Wer Choquequirao gesehen hat, kann sich die teuren Eintrittskarten und die Menschenansammlungen der Stätten in Cusco und Umgebung (Sacsayhuamán, Qenko, Písac) sparen.
Lohnend ist aber ein Besuch des Museo de Arte Precolombino: „Der Tag, an dem die Sammlungen ferner Länder die etnographischen Museen verlassen und ihren verdienten Platz in den Kunstmuseen einnehmen, ist nicht mehr fern.“ hat C. Lévi-Strauss orakelt, und dieses Museum löst diesen Anspruch, mit jedem seiner hingebungsvoll beschrifteten Artefakte, ein. Angesichts des fein ziselierten Silberschmucks, der virtuos gehandhabten Keramik, der abstrakt reduzierten Steinplastiken aus den Jahren 800 v.Chr. bis ins 15.Jhd. wurde mir deutlich, wie wenig die Kunst handwerklich vorangekommen ist, anders gesagt, wie sich alles wiederholt, wie sehr die Moderne in alten Spuren wandelt.
Einen schönen Abend habe ich mit Angela, Tino und ihren Freunden verbracht, Bekannte aus meiner Heimatstadt, die gerade vom Machu Picchu zurückkamen.
Mit dem Fahrrad habe ich eine zweitägige Rundtour durchs Valle Sagrado unternommen, das Heilige Tal der Inkas und vormals Quelle ihre Lebensmittel. In einer hintergründigen Ironie des Schicksals versagte mir meine sonst treue Kamera für diese knappe Woche hier ihren Dienst; so bleiben diesmal die Eindrücke nur für mich, die schroffen Berge mit ihren Schneekuppen über der rubinroten, fruchtbaren Ebene bei Maras, die blau-weiße Lagune Huaypo, die weiß leuchtenden Strukturen der 1200 Salztümpel in den Salinas, die nach mehr als 1000 Jahren noch heute unverändert bestellt werden.
Noch warte ich auf die reparierte Kamera, hoffe aber, morgen für die verbleibenden 700km nach La Paz aufbrechen zu können. Bis zum Besuch meiner Mutter und meines Bruders dort sind es noch 8 Tage. I’m now a man on a mission.
MapValleSagrado
170km, 2500 Höhenmeter Copyright GoogleMaps

Cañon del Pato

Diese Diashow benötigt JavaScript.


These last days had completely spoilt a set of brake pads. It was good to have new ones for the long descent from 3200m (Pallasca) down to 500m (Chuquicara). In spite of the strong head wind, the temperature was at 40°C and the air was so dry that a road worker, asking me for un aguacito emptied my one-liter bottle at once. (I got another one handed over from a passing car later).
Water was a severe problem in all villages of this region: they generally shut down the public supply during the night and -in case of shortage- even during day time. You realize the immense value of water opening the tap and nothing happens…
I’ll never forget the beautiful scenery of this desert valley: the rocks were shining in black, brown, red, yellow, rich in minerals.
Arriving with the darkness at the few huts of Chuquicara, I met the world cyclist Henrik, cycling already for 3 years. We spent a superb evening having four beers and an interesting conversation about our experiences with the cultural differences here, and were friendly invited for the night on two mattresses on the earth floor nearby. He headed for the coast the next morning, while I went for the famous Cañon del Pato, a collection of tunnels digged into hard rocks and steep hillsides.
Leaving Huallanca, I met the google street car – they got a nice picture. I often wondered that, especially in Peru, there are still white spots: google maps and OSM miss a lot of villages and the few paper maps you may find (only foreign publishers) are full of mistakes, confounding town names, indicating wrong distances or altitudes or marking crossroads as villages. It is kind of comforting that even nowadays in our controlled world, there is still free space for discovery…
I arrived the calm and lovely mountaineer town Caraz the next evening.
Since Cajamarca I’ce cycled for 495km, climbing 8400 altitude meters.

The money – My take on it

Papiergeld gehört (mit der Fahrradkette) zu den großen Erfindungen der Menschheit. Als Reisender wird man sich dessen besonders bewußt: ohne soziale Integration in den wechselnden Orten ist man darauf angewiesen, nicht allein auf das Wohlwollen anderer angewiesen zu sein. Geld ist da oft das Medium der ersten Interaktion. Manche der mir bislang begegneten ciclistas waren der Meinung, aufgrund ihrer sportlichen Leistung und szsg. ihrer Ausgesetztheit einen speziellen Anspruch auf Gastlichkeit zu haben. Das ist genauso wenig richtig, wie die Haltung mancher Bettler (vor allem in den Städten), ihre finanzielle Armut verleihe ihnen ein moralisches Anrecht auf meinen unterstellten Reichtum.
Wer etwas verdienen will, muß in irgendeiner Form über sich hinaus leben, muß für einen anderen einen Mehrwert schaffen. (Wenn Ihnen dieser Blog etwas bedeutet, denken Sie doch mal über eine Paypal-Spende nach, s. Sponsoring). In den abgelegenen Dörfern, die ich in den vergangenen Tagen besuchen konnte, ist -nach meiner Beobachtung- vor allem dieser Tauschcharakter des Geldes präsent: das Geld selbst wird eigentlich als wertlos betrachtet, und zirkuliert wie Spielgeld der Kinder in geschlossenem Kreis vom Bäcker zum Gemüsehändler, zum Friseur, zum Restaurantinhaber… Die Idee vom Zins, daß das Geld gewissermaßen für sich arbeitet, ist hier sympathischerweise sehr fremd. Wider meine Erwartung wird selbst auf Märkten kaum gehandelt, die Dinge haben ihren akzeptierten Preis, der auch für mich den Fremden der gleiche ist.
Dieser Beitrag ist zu seinem Geburtstag meinem Bruder Andrej gewidmet.