Im Altiplano

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Nach Cusco ging’s noch einmal hoch auf 4300m, bevor ich über den Abra La Raya sanft in die karge Schönheit des Altiplano rollte: endlose Weiten mit Bergen am fernen Horizont, gelb leuchtendes Steppengras, und für zwei Tage zeigten nur der stetig ansteigende Kilometerstand und die wandernden Schatten ein Vorankommen an – „zum Raum wird hier die Zeit“.
Es war um das kuriose Fest des Allerheiligen, abends in Sicuani plünderten Heerscharen verkleideter Kinder die Bonbon-Bestände der Kleinstadt, tagsüber passierte ich unzählige reich mit Plastikblumen und farbigem Popcorn geschmückte Gräber am Straßenrand. Einwohner luden mich zur bierseligen Feier auf die Friedhöfe, ein zweitägiger Rausch, in dem der Tod als Teil des Lebens angenommen wird, aber in einer Feier des Lebens. Man stelle sich das auf deutschen Friedhöfen vor.