Kategorie-Archiv: Peru

High Falls

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I’ve just arrived in the right moment: the next day was the excursion of the tourism cooperativa Caretur to the Catarata de Yumbilla, one of the five highest waterfalls of the world.
Together with Ron and a german-american couple volunteering for the Amazon Waterfalls Association (see there for further information on the waterfall), I was the only „westerner“ among 50 locals; we passed a great time together on the three hours walk: some knew all about eatable plants in the wood, and I tried the delicious berry Mosgal and Agrillo, a type of sorrel (Sauerampfer). The waterfall was impressive: a high fall (in total 895m) and then a little stream dripping over the edge of a richly coloured basin.
With welcoming hospitality we were invited to almuerzo in the mountain village Cuispes afterwards and to the vivid feedback discussion.
The Catarata de Gocta, which I went to see in a 1,5 hours walk through thick forest the next afternoon, is still more famous and has a different character: falling in two drops, the upper one a torrential stream, the lower one a mild curtain of mist in ever changing formations. I watched the fascinating structures for one hour until dawn and spent the night in a family’s home in Cocachimba.

Days off in Bagua Grande

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Entkräftet sank ich ins Bett. Ich sollte es für die kommenden 32 Stunden nicht mehr verlassen.
In Stunde 24 schlug endlich das eingenommene Antibiotikum an, stillte das lähmende Fieber, linderte den Schmerz meiner geschwollenen Mandeln. Ich spürte, wie von Stunde zu Stunde die Energie in meinen Körper zurückströmte. Die beiden folgenden Genesungstage taten mir wohl, zwischen den Fruchtsaftständen der Kleinstadt schlendernd, lesend, nachdenkend. An einem Abend lernte ich Juan und Martin kennen, die beiden hingebungsvollen Lehrer der escuela christiana de liderazgo, einer privat getragenen Bildungsinitiative mit Abendkursen in Recht, Ökonomie (des freien Marktes) und Philosophie; ihrer Einladung zu einem Gastbeitrag konnte ich nicht widerstehen. So fand ich mich gestern Abend mit einem kurzerhand vorbereiteten Vortrag einer kleinen Gruppe von Gymnasiasten gegenüber, eine gute Stunde später nochmals einem noch um 22Uhr gut besuchten Gemeindesaal. Ich sprach über die Struktur der deutschen Wirtschaft, über die Hartz-Reformen von 2005, über die deutsche Außenhandelsbilanz, die dritthöchste weltweit (USA? Mit minus 561 Milliarden Dollar unter den Schlußlichtern: die USA werden den Dollar stark abwerten…). Ich gestehe, daß nie eines meiner Referate, auch nicht in der Münchner Fächerfakultät, mit einem solchen geradezu beschämenden Respekt und Interesse aufgenommen worden war. Mit Händeschütteln wurde ich von jedem einzelnen Zuhörer verabschiedet; in Juan und Martin habe ich zwei Freunde gewonnen, denen ich mit ihrem ambitionierten Projekt alles Gute wünche.
Heute bin ich Richtung Chachapoyas weitergeradelt, im tief eingeschnittenen Tal bei 40°C stetig ansteigend zu angenehmeren Temperaturen. Nach einer Schotterkurve begegnete ich drei als Sicherheitsleuten verkleideten Männern, die für ihre vorgebliche Leistung Wegegeld einforderten. Wie einige ebenfalls gestoppte Autos gab ich ihnen einige Soles und setzte meinen Weg nach Pedro Ruiz ungestört fort. Dort traf ich in den Abendstunden — Ron wieder.

Durch das peruanische Hinterland

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Wir starteten in der Mittagshitze aus dem festlich geschmückten Grenzdorf Namballe mit einem langen Anstieg von 700m auf 1600m; nach der Woche auf Schotter wußten wir den Asphaltbelag zu schätzen. Ein letztes Mal grüßten die ecuatorianischen Berge in der Ferne, bevor uns Peru mit großer Herzlichkeit aufnahm: eine Frau lief auf uns zu und schenkte Bananen, Passanten riefen bienvenido gringos! Beschwingt erreichten wir abends San Ignacio.
Mein Mitfahrer Ron entschwand wie er gekommen war: ich unterhielt mich am nächsten Morgen mit einer anmutigen Kindergruppe am Wegesrand, schuhlos aber mit strahlenden Gesichtern, optimistisch und von einer rührenden Wißbegierde, während Ron weiterfuhr. Nach einigen Kilometern geriet ich in die 40minütige Warteschleife einer Baustelle; Ron ward nicht mehr gesehen… Es war eine lange Schotter-Abfahrt ins Tal des Mayo, eines breiten Stroms, der entlang des Uferbandes zur Bewässerung ausgedehnter, leuchtend grüner Reisfelder in dem sonst heißen ariden Klima verwendet wird. Die Bewohner kleiner, durch Schiffsbrücken mit der Schotterstraße verbundener Dörfer badeten und fischten, Bauarbeiter langer Bauabschnitte grüßten lachend, Felder wiegten ihre grünen Halme im Wind, Sonnenlicht färbte kantig strukturierten Fels erst golden dann rot, bis ich nach Tamburapa kam: ein Straßendorf, dessen Häuser noch keinen Stromanschluß haben, das am nächsten Morgen temporär auch von der Wasserversorgung abgeschnitten war. Ein ruhiges einfaches Leben mit dem natürlichen Wechsel von Licht und Dunkelheit, das ich dank der liebenswürdigen Einladung meines Herbergsvaters Grimaldo für einen Tag und eine weitere Nacht teilen durfte.
Eine auffiebernde Mandelinfektion und die Erschöpfung meiner Bargeldreserven trieben mich weiter: ich passierte die Hauptstadt Jaen der gleichnamigen Provinz, der ich keine Gelegenheit geben wollte, ihrem Ruf gewaltsamer Straßenkriminalität gerecht zu werden, und gelangte am späten Nachmittag nach Chamayo auf nur 450m ü.n.N. Wider Erwarten bestand dieser Ort aus nicht mehr als einigen staubigen Häusern an der Kreuzung der Straße zur Küste, nach Chiclayo, und in den Oriente, nach Tarapoto. Was tun? Ich konnte meinem fiebrigen Zustand keine Nacht im Zelt zumuten; es blieb mir nichts anderes übrig, als die 50km zur nächstgrößeren Stadt, Bagua Grande, weiterzuradeln. Es wurde eine der eindrucksvollsten und aufreibendsten Etappen meiner Reise.
Die Straße folgte dem Wüstental des jungen Marañon, dem Fluß, der das gesamte Departamento Amazonas durchquert, und dann zusammen mit dem Ucayali den Amazonas bildet. Ich tauchte ein in die flirrende Hitze trockener 40°C, das unwirkliche türkise Band des Flußes inmitten einer Symphonie von Brauntönen, karge Steinlandschaft und einige verlassene Kakteen unter blauem Himmel und kreisenden gallinasos, absolute Stille, nur das Geräusch der auf Asphalt rollenden Reifen und der heiße Wind im Gesicht. Dann weiches Sonnenlicht auf Savannenbewuchs, eine in Wellen ansteigende, schnurgerade Straße, später vollmonderhellte Dunkelheit. Ich spürte, daß ich fiebrig auf meinen letzten Energiereserven fuhr. The race is not always to the swift but to those who keep on running. Gegen 19.45 erreichte ich Bagua Grande und steuerte das erste Hostel an, das ich fand.
MapBaguaGrande
Courtesy of Reise KnowHow