The money – My take on it

Papiergeld gehört (mit der Fahrradkette) zu den großen Erfindungen der Menschheit. Als Reisender wird man sich dessen besonders bewußt: ohne soziale Integration in den wechselnden Orten ist man darauf angewiesen, nicht allein auf das Wohlwollen anderer angewiesen zu sein. Geld ist da oft das Medium der ersten Interaktion. Manche der mir bislang begegneten ciclistas waren der Meinung, aufgrund ihrer sportlichen Leistung und szsg. ihrer Ausgesetztheit einen speziellen Anspruch auf Gastlichkeit zu haben. Das ist genauso wenig richtig, wie die Haltung mancher Bettler (vor allem in den Städten), ihre finanzielle Armut verleihe ihnen ein moralisches Anrecht auf meinen unterstellten Reichtum.
Wer etwas verdienen will, muß in irgendeiner Form über sich hinaus leben, muß für einen anderen einen Mehrwert schaffen. (Wenn Ihnen dieser Blog etwas bedeutet, denken Sie doch mal über eine Paypal-Spende nach, s. Sponsoring). In den abgelegenen Dörfern, die ich in den vergangenen Tagen besuchen konnte, ist -nach meiner Beobachtung- vor allem dieser Tauschcharakter des Geldes präsent: das Geld selbst wird eigentlich als wertlos betrachtet, und zirkuliert wie Spielgeld der Kinder in geschlossenem Kreis vom Bäcker zum Gemüsehändler, zum Friseur, zum Restaurantinhaber… Die Idee vom Zins, daß das Geld gewissermaßen für sich arbeitet, ist hier sympathischerweise sehr fremd. Wider meine Erwartung wird selbst auf Märkten kaum gehandelt, die Dinge haben ihren akzeptierten Preis, der auch für mich den Fremden der gleiche ist.
Dieser Beitrag ist zu seinem Geburtstag meinem Bruder Andrej gewidmet.