Lausanne: Escale au Paradis

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And I am dumb to tell a weather’s wind
How time has ticked a heaven round the stars.
D.Thomas, The Force That…

Nach einer zweiten Zeltnacht im Kurpark von Aix-les-Bains folgte ich der spektakulär ans felsige Ufer des Lac Bourget gebauten Straße nach Genf. In dieser mondänen Kleinstadt gibt es mehr luxuriöse Autos als geschäftige Einwohner, und mittlerweile sind die in schwarzen Burkas verhüllten Frauengestalten zahlreicher noch als die Uhrenläden. Mehr Charme besitzt das rauhere Lausanne, und die vertraute Kette der schmucken Dörfer entlang des Lac Léman versetzte mich wie die rückwärtslaufende Spule einer Zeitmaschine in die glücklich-erwartungsvolle Stimmung jenes früheren Aufbruchs, als ich in der École Polytechnique das unbeschwerteste Jahr meines Studiums verbrachte. Da war wieder dieser Geschmack, dieser trockene, würzige Duft von Zypressen, der mich vor sieben Jahren dort am Bahnhof, nichts als einen Koffer in der Hand, begrüßt hatte. Herzlich war die Begegnung mit meinem damaligen Vermieter, Ms.Carrupt, mit dem ich in den folgenden beiden Tagen das besonnte Plateau des Jura-Massivs durchquerte, die eigenwillige Architektur der neuen Campus-Bibliothek beging und lange, milde Abende in entspanntem Freundeskreis genoß – Wiederentdeckung eines Stücks gelebten Lebens, dessen Erinnerung immer in Menschen und Orten aufbewahrt ist.